Bremer Fernsehpreise für NDR Landesprogramme

Bremer Fernsehpreise

Bremer Fernsehpreise – „Hallo Niedersachsen“ und „Schleswig-Holstein Magazin“

Hamburg (ots). Zwei NDR Landesprogramme haben den Bremer Fernsehpreise 2020 bekommen. „Die beste Recherche“ ist ein Bericht über eine „Pflege-WG“ in „Hallo Niedersachsen“ vom 22. Dezember 2019. In der Kategorie „Der einzelne Beitrag vom Tag für den Tag“ gewann der Beitrag über „Die Strandgrasnelke“, den das „Schleswig-Holstein Magazin“ am 26. Mai im NDR Fernsehen gezeigt hatte. Der Bremer Fernsehpreis gilt als maßgebliche Würdigung für regionale Fernsehprogramme in Deutschland.

NDR Intendant Joachim Knuth: „Norddeutsch, verlässlich, vertrauenswürdig – so sehen die Zuschauerinnen und Zuschauer die Landesprogramme des NDR. Gleich zwei Bremer Fernsehpreise in sehr unterschiedlichen Kategorien zeigen: Der NDR bietet ausgezeichnete regionale Recherchen, Informationen und Berichterstattung in einer enormen Bandbreite! Auf diese Stärke bauen wir für die Zukunft.“

 

Strafanzeigen gegen Carolin S.

Die private „Pflege-WG“ befindet sich in einem Dorf bei Neustadt am Rübenberge. Dort ging Autorin Christina Harland dem Vorwurf massiver Missstände nach, den ehemalige Beschäftigte ihrer ehemaligen Chefin Carolina S. machten. Unter anderem ging es um nächtliches Einschließen der Bewohnerinnen und Bewohner ohne Notfallknopf oder kalte Duschen als Strafmaßnahmen. Die WG-Betreiberin bestreitet in dem Beitrag alle Vorwürfe. Im Zuge der Berichterstattung bei „Hallo Niedersachsen“ gingen mehrere Strafanzeigen gegen Carolina S. bei der Staatsanwaltschaft Hannover ein. Die Ermittlungen gegen die Betreiberin dauern an. Die Preisbegründung der Jury: „Hallo Niedersachsen öffnet für uns eine Tür, hinter die viele von uns vielleicht gar nicht schauen wollen: In einer privaten Senioren-Wohngemeinschaft leben alte Menschen in Kot und Dreck – so der Vorwurf. Von fürsorglicher Betreuung – keine Spur. Das Schlimmste daran: Es scheint niemanden so recht zu kümmern. Die Redaktion von Hallo Niedersachsen hält uns den Spiegel vor: Vielleicht sind wir ja so froh über jeden Pflegeplatz, dass wir beide Augen zudrücken? Immerhin: Das Land und die Staatsanwaltschaft sind alarmiert. Dank der Recherche der NDR Autorin Christina Harland.“ Der Fernsehbericht ist zu sehen unter https://ots.de/ro8Bg9.

 

„Die Strandgrasnelke“

In „Die Strandgrasnelke“ berichtet Autor Philipp Jeß im Krimi-Stil, wie sich die Pflanze auf dem Mittelstreifen einer Autobahn ein neues Biotop erschließt. Eigentlich wächst sie bevorzugt auf Salzwiesen an der Meeresküste. Der Bericht entstand, nachdem ein Zuschauer auf den ungewohnten Lebensraum hingewiesen hatte. „Eigentlich geht es nur um ein Blümchen: Doch von der ersten Sekunde an ist der Zuschauer gepackt von der Mission des journalistischen Spezialeinsatzkommandos. Die Strandgrasnelke am Autobahnrand wird in einem Feuerwerk von akustischen, optischen und dramaturgischen Einfällen präsentiert und inszeniert. Philipp Jeß vom Schleswig-Holstein Magazin macht das mit viel Liebe zum Detail“, heißt es in der Laudatio. Der Beitrag steht im Netz unter https://ots.de/fDmyoy.

 

Veranstaltung online am Freitag den 13ten

Corona-bedingt wird der Bremer Fernsehpreis in diesem Jahr nicht auf einer Veranstaltung verliehen – Frank Plasberg, der der Preisjury vorsitzt, stellt die Ausgezeichneten stattdessen am Freitag, 13. November, auf der Webseite des Bremer Fernsehpreises vor. Den Bremer Fernsehpreis verleiht Radio Bremen im Auftrag der ARD, es gibt ihn mit Unterbrechungen seit 1974. Neben ARD-Moderator Frank Plasberg gehören zur Jury Clare Devlin (Crossmedia-Journalistin beim WDR), Gesa Eberl (Moderatorin bei n-tv und RTL), Hans Helmich (Redakteur beim Fernsehprogramm der Deutschen Welle und Medientrainer), Andreas Jölli (Korrespondent des Österreichischen Rundfunks in Berlin und Publizistik-Dozent) und Birgitta Weber (SWR-Abteilungsleiterin Inland, Redaktionsleiterin des ARD-Politikmagazins „Report Mainz“, Dozentin für Moderationsseminare an der Hochschule für Medien in Stuttgart).