Eine außergewöhnliche Karriere „vom Küken zur Kapitänin“

Eine außergewöhnliche Karriere „vom Küken zur Kapitänin“
Oberbürgermeister Jürgen Krogmann überreichte das Große Stadtsiegel an Handballerin Julia Renner. Foto: Sascha Stüber

Eine außergewöhnliche Karriere „vom Küken zur Kapitänin“

Oldenburg. 17 Jahre in der Bundesliga-Karriere nur für einen Verein zu spielen – das schafft in der heutigen Zeit kaum noch eine Sportlerin oder ein Sportler. Julia Renner ist dies gelungen: im Trikot der Handball-Frauen des VfL Oldenburg. Seit 2005 war sie als Torfrau Teil des Teams und hat drei Pokalsiege mit dem Verein gefeiert, den Challenge Cup und den Supercup gewonnen. Nach der Spielzeit 2021/22 hat sie in diesem Sommer ihre Karriere beendet. Für ihre besonderen Verdienste um den Oldenburger Sport, insbesondere um den Handball, wurde Julia Renner am Dienstag, 20. September, wenige Tage nach ihrem 35. Geburtstag, von Oberbürgermeister Jürgen Krogmann mit dem Großen Stadtsiegel ausgezeichnet.

An der Feierstunde im Alten Rathaus nahmen zahlreiche Weggefährtinnen und Weggefährten, Mitspielerinnen, Freunde und Familienangehörige teil. Unter den Gästen waren auch der langjährige Cheftrainer Leszek Krowicki, unter dessen Regie Julia Renner ihre größten Erfolge feierte, sowie der Ehrenpräsident des VfL Oldenburg, Günther Bredehorn, VfL-Präsident Rainer Bartels und der Geschäftsführer der VfL Oldenburg GmbH, Andreas Lampe.

„Hinter ihr liegt eine großartige Handball-Karriere: Julia Renner ist in den letzten Jahren als Kapitänin vorausgegangen, hat Höhen und Tiefen mit der Mannschaft erlebt, dem Verein immer die Treue gehalten und unzählige gute Spiele mit wichtigen Paraden bestritten“, lobte Krogmann. Gerade in K.o.-Spielen sei sie über sich hinausgewachsen und habe besondere Leistungen gezeigt. Auf diese Weise sei die Torhüterin zur „Ausnahmeerscheinung im Profihandball der Damen“ geworden, so der Oberbürgermeister. Krogmann hob auch Renners Rolle außerhalb des Parketts hervor: „Sie haben für alle ein offenes Ohr gehabt, konnten integrieren und mit Ihrer Erfahrung auch die jüngeren Spielerinnen begleiten.“

VfL-Präsident Rainer Bartels zeichnete Julia Renners Weg vom „Küken zur Kapitänin“ nach. „Julchen“, wie sie im Verein liebevoll genannt wird, habe „im Oldenburger Sport einen riesigen Fußabdruck hinterlassen“, so Bartels. 2005 war die damals 17-jährige Renner vom TSV Ellerbek an die Hunte gewechselt. Damals war es Maike Balthazar zu verdanken gewesen, dass Julia Renners Weg aus Schleswig-Holstein nach Oldenburg führte. Balthazar, ebenfalls ein VfL-Urgestein, war damals Jugendnationaltrainerin. Zunächst als Stammkeeperin der zweiten Mannschaft vorgesehen, wurde Julia Renner von Torwarttrainer Alexandr „Sascha“ Vorontsov zu einer erstklassigen Bundesliga-Torfrau ausgebildet. Es folgten herausragende Erfolge mit Titelgewinnen im EHF Challenge Cup (2008), DHB-Supercup (2009) und DHB-Pokal (2009, 2012 und 2018). Bei den Final-Four-Turnieren um den DHB-Pokal wurde sie 2018 und 2022 jeweils als beste Torhüterin ausgezeichnet. Seit 2019 führte sie ihr Team als Kapitänin aufs Feld.

In diesem Sommer nun hängte die Oldenburger Torhüterin ihre Hallenschuhe an den Nagel, ist dem VfL aber als Vorstandsmitglied erhalten geblieben. Dass sie ihre Medaillensammlung nun nach dem Karriereende um das Große Stadtsiegel der Stadt Oldenburg erweitern konnte, erfüllt die gebürtige Schleswig-Holsteinerin mit besonderem Stolz: „Oldenburg ist meine Heimat geworden. Ich fühle mich sehr geehrt“, sagte Julia Renner.

Quelle Pressemeldung von  Stadt Oldenburg