Die Psychologie des ersten Eindrucks beim Dating: Wie wir uns präsentieren und was wir wahrnehmen

Der erste Eindruck lässt sich nur schwer korrigieren

Der erste Eindruck lässt sich nur schwer korrigieren

Es ist eine oft bemühte Binsenweisheit, dass man keine zweite Chance für einen ersten Eindruck bekommt. Das gilt im Berufsleben ebenso wie im Privatleben – und ganz besonders beim Dating. Tatsächlich stellt sich der erste Eindruck häufig als korrekt heraus, doch er kann auch ein vollkommen falsches Bild einer Person liefern. Wer kennt das nicht, dass er mit dem falschen Fuß aufgestanden ist, den ganzen Tag alles schief gelaufen ist und jetzt abends beim Date der erste Eindruck nicht dem entspricht, wie man sich normalerweise gibt? Zum Glück gibt es Stellschrauben, um einem schlechten ersten Eindruck vorzubeugen. Völlig verstellen sollte man sich allerdings nicht, da ein nicht authentisches Auftreten auf Dauer auffliegt.

Was genau ist der erste Eindruck?

Eigentlich ist der erste Eindruck ein Musterbeispiel für ein Vorurteil, das wir innerhalb weniger Sekunden über einen anderen Menschen fällen. Häufig basiert es auf Äußerlichkeiten und Sinneseindrücken wie einer bestimmten Stimmlage, Gerüchen oder der allgemeinen Körpersprache. So wie sich manche Menschen auf den ersten Blick verlieben können, gibt es auch Abneigungen auf den ersten Blick. Psychologen gewichten die Faktoren beim ersten Eindruck ungefähr so: bis zu 60 Prozent beruhen auf Körpersprache und Gestik, über ein Drittel entfällt auf die Einschätzung der Stimme. Der Rest, also ungefähr 5 bis 10 Prozent, entfällt auf Dinge, die man selbst beeinflussen kann. Daher ist es auch nicht unbedingt entscheidend, was man von sich gibt, sondern wie es beim Gegenüber ankommt. Das Problem mit dem ersten Eindruck ist, dass er sich nicht oder nur sehr schwer korrigieren lässt. Er wirkt quasi wie ein Filter, der sekundäre Eindrücke immer nur nachrangig zulässt. Beim Dating entscheidet der erste Eindruck maßgeblich über die Sympathie, die wir einer Person entgegenbringen.

Der Blickkontakt ist für viele Menschen besonders wichtig

Der erste Augenkontakt ist besonders entscheidend für den ersten Eindruck. Bei einer ersten Begegnung bestimmt er einen Großteil unserer gegenseitigen Wahrnehmung. Dabei ist die Grenze zwischen zu langem und zu kurzem Augenkontakt sehr schnell überschritten. Weicht man einem Blick aus, gilt dies als unsicher, schüchtern und im schlimmsten Fall als Ausdruck des Desinteresses. Beim Dating ist das natürlich verheerend. Den Blick selbstbewusst zu halten, erzeugt hingegen sofort eine Verbindung zwischen zwei Personen und wirkt auf viele Menschen attraktiv. Speziell bei romantischen Absichten ist ein langer Augenkontakt ein Signal für Flirtaktivität. Wer also nicht direkt flirten will, sollte den Blick nicht zu lange halten. Außerdem kann übermäßig langer Augenkontakt auch als unangenehm oder sogar aufdringlich empfunden werden. In einer Datingsituation ist der Flirt jedoch der erste Schritt auf dem Weg zum Ziel.

Auf offene Körpersprache und Mimik achten

Mimik und Gestik gehen Hand in Hand beim ersten Eindruck. Selbstsicheres Auftreten vermittelt eine gewisse Attraktivität, weil es zeigt, dass man sich selbst akzeptiert und mit seinem Aussehen und anderen Dingen zufrieden ist. Allzu heftiges Gestikulieren kann jedoch ebenso negativ wirken wie eine völlig überzogene Mimik. Je natürlicher die Körpersprache wirkt, desto besser.

Natürlichkeit punktet bei den meisten Menschen

Sich nicht zu verstellen, gilt generell als guter Rat, um einen authentischen ersten Eindruck zu liefern. Das gilt besonders für die Stimme, denn sie ist ein sehr bestimmender Faktor bei der Wahrnehmung von Personen. Emotionen wie Begeisterung oder Ablehnung werden über die Stimme extrem schnell transportiert. Auch wenn die meisten Menschen ihre eigene Stimme nicht mögen, ist ein Verstellen der Stimme keine gute Idee, da es künstlich und unsympathisch wirken kann.

Erster Eindruck beim Online-Dating

Vor der ersten Begegnung steht beim Online-Dating natürlich der virtuelle Eindruck. Wie authentisch und kreativ ist das eigene Profil? Entspricht das Profilbild der Wirklichkeit? Wie individuell ist der erste Online-Kontakt? Stimmt die Rechtschreibung? Schaut man sich Singlebörsen im Vergleich an, sind viele Datingprofile entweder völlig übertrieben dargestellt oder nicht sorgfältig erstellt worden. Durch einen negativen digitalen Eindruck kann man bereits durchs Raster fallen, bevor man überhaupt die Chance zu einer tatsächlichen Kontaktaufnahme hat.

Fazit: Der erste Eindruck ist ein Vorurteil, das lange nachwirkt

Ob es uns gefällt oder nicht, der erste Eindruck entscheidet beim Dating darüber, ob eine Person als sympathisch oder unsympathisch empfunden wird. Eine Korrektur dieses (nicht selten vorschnellen) Urteils ist sehr schwierig und oft unmöglich, weil man nur selten eine zweite Chance dafür bekommt. Viele Faktoren lassen sich optimieren, allerdings sollte man es auch nicht übertreiben, denn der beste erste Eindruck hilft nichts, wenn es in der Folge an Authentizität im Alltag fehlt.