Methan im Blick: Forschungsflüge über Kanada mit Bremer Beteiligung

Methan im Blick: Forschungsflüge über Kanada mit Bremer Beteiligung
Forschungsflugzeug HALO im Landeanflug auf Edmonton, Kanada. Foto: DLR (CC BY-NC-ND 3.0)

Methan im Blick: Forschungsflüge über Kanada mit Bremer Beteiligung

Öl- und Gasförderung, Kohlebergbau, Mülldeponien, Landwirtschaft: All diese Quellen verursachen Methan, das in die Atmosphäre entweicht. Hinzu kommen große Feuchtgebiete und auftauende Permafrostböden. Wieviel tragen diese Quellen im Einzelnen bei? Um diese Frage beantworten zu können, ist das deutsche Forschungsflugzeug HALO jetzt mehrere Wochen über Kanada im Einsatz gewesen. Mit an Bord waren Forschende der Universität Bremen.

„Methan in der Erdatmosphäre gilt als eines der wichtigsten Treibhausgase, ist aber bezüglich seiner natürlichen und menschengemachten Quellen noch unzureichend verstanden“, erläutert Dr. Heinrich Bovensmann vom Institut für Umweltphysik der Universität Bremen. Um Licht ins Dunkel zu bringen, arbeitet die Uni Bremen im Projekt CoMet 2.0 Arctic (Carbon dioxide and methane mission for HALO) mit. Es wird vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) geleitet. Weitere Partner sind das Max-Planck-Instituts für Biogeochemie in Jena und die Ludwig-Maximilians-Universität München. „Am Beispiel von Kanada wollen wir Treibhausgasemissionen genauer und umfangreicher erfassen und mit den Daten Klimaprognosen verbessern“, umreißt Bovensmann das Ziel.

Viel Methan aus Kohleminen, Mülldeponien und Ölsanden

Die Forschenden der Universität Bremen erprobten im August und September 2022 erfolgreich ihr neuartiges Instrument MAMAP2D Light für die bildgebende Erfassung von Methan aus lokalen Quellen. Hohe Methankonzentrationen wurden insbesondere über offenen Kohleminen in den Rocky Mountains, über Mülldeponien und über den Athabasca-Ölsanden bildgebend erfasst.

Neben dem Instrument der Universität Bremen waren ein Lidar-Messgerät des DLR, ein hyperspektrales Instrument der Ludwig-Maximilians-Universität München sowie Messinstrumente des Max-Planck-Instituts für Biogeochemie in Jena mit an Bord. Ergänzt wurden die Messungen des Forschungsflugzeugs HALO im Rahmen einer internationalen Zusammenarbeit durch Messungen kanadischer und amerikanischer Kollegen zu Lande und in der Luft. In den kommenden Monaten geht es nun darum, die gewonnenen Messdaten auszuwerten und zu analysieren.

Über HALO

Das Forschungsflugzeug HALO (High Altitude and Long Range) ist eine Gemeinschaftsinitiative deutscher Forschungseinrichtungen. Gefördert wird HALO durch Zuwendungen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), der Helmholtz-Gemeinschaft, der Max-Planck-Gesellschaft (MPG), der Leibniz-Gemeinschaft, des Freistaates Bayern, des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), des Forschungszentrums Jülich und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR).

Pressemeldung von  Universität Bremen